CO2-freie Aluminiumproduktion

Metallische Anoden für CO2-freies Aluminium

TRIMET ist der größte deutsche Hersteller von Primäraluminium. In drei Hüttenwerken in Deutschland und einem in Frankreich produziert TRIMET rund 540.000 Tonnen Primäraluminium pro Jahr. Das Aluminium wird durch Elektrolyse nach dem so genannten „Hall-Héroult-Verfahren“, einem energieintensiven elektrochemischen Prozess, hergestellt. Das Verfahren basiert auf Kohlenstoffanoden und -kathoden.

Durch den Verbrauch von Kohlenstoffanoden wird COfreigesetzt. Ziel dieses Projekts ist es, ein neues Verfahren mit neuen Anoden- und Kathodenmaterialien zu entwickeln, bei dem nur noch O2 anstelle von CO2 freigesetzt wird, wodurch sich die CO2-Bilanz erheblich verbessert.

Politischer und industrieller Kontext

Jährlich werden weltweit rund 70 Millionen Tonnen Aluminium produziert. Die Menge steigt stetig an, da moderne Volkswirtschaften zunehmend auf das leichte Metall angewiesen sind. Der Kohlenstoff-Fußabdruck des Aluminiumsektors wird durch das energieintensive Elektrolyseverfahren maßgeblich geprägt. Da das meiste Aluminium mit Strom aus Kohlekraftwerken hergestellt wird, ist die Energieerzeugung der größte Verursacher von CO2-Emissionen. Bei der Versorgung mit erneuerbarer Energie ist der Fußabdruck wesentlich geringer. Es verbleiben jedoch die prozessbedingten Emissionen durch die Verbrennung der Kohlenstoffanoden im Schmelzprozess, die weltweit fast 100 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente pro Jahr ausmachen. Diese direkten Prozessemissionen können nur durch den Einsatz einer inerten Anodentechnologie verringert werden. Dabei wird der Kohlenstoff durch ein inertes Material ersetzt, das als Anode fungieren kann, aber nicht verbraucht wird, und O2 statt COproduziert. Mit dieser Technologie kann Aluminium mit einem sehr geringen CO2-Fußabdruck hergestellt werden. Die Anwender fordern grünes Aluminium, und die Industrie hat es sich zum Ziel gesetzt, die komplexe inerte Anodentechnologie in Zukunft zu realisieren.

Projektentwurf

Die TRIMET Aluminium SE entwickelt in Zusammenarbeit mit einem internationalen Projektkonsortium ein innovatives Verfahren zur Aluminiumherstellung mit mehreren vertikalen inerten (nicht verbrauchbaren) Anoden und Kathoden in einem Niedertemperatur-Elektrolyten (800 °C) nach der Formel:

2 Al2O3 + Energie = 4 Al + 3 O2

Da keine Kohlenstoffanoden verwendet werden, wird Sauerstoff anstelle von CO2 freigesetzt. Das inerte Anodenmaterial wird in Zusammenarbeit mit der Universität des Saarlandes (USAAR) entwickelt. Das Projekt zielt darauf ab, die runden Laborzellen auf 10.000 A für den Betrieb in einem Technikum in der TRIMET Hütte in Essen in Deutschland zu vergrößern. Gefördert wird dieses Projekt mit Mitteln des Landes Nordrhein-Westfalen. Nach dem erfolgreichen Betrieb des Technikums in Essen soll das Projekt erweitert werden.

Nach dem erfolgreichen Betrieb des Technikums wird das Projekt ab Januar 2025 erweitert. TRIMET wird in den folgenden Jahren in seiner Hütte in Essen eine Demonstrationsanlage aufbauen, in der die Zellen auf den industriellen Umfang von bis zu 40.000 A Strom aufgestockt werden. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz im Förderprogramm „Dekarbonisierung in der Industrie“ gefördert. Dabei werden auch Mittel des Fonds „NextGenerationEU“ der Europäischen Union genutzt.

Ihre Ansprechpartner

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TRIMET Aluminium SE
Aluminiumallee 1
45356 Essen

Dr. Roman Düssel
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roman.duessel@trimet.de